Little Italy
Auch die ab dem 19. Jahrhundert nach New York eingewanderten Italiener ließen sich in einem eigenen Stadtviertel nieder: Little Italy. Anfang des 20. Jahrhunderts stammten 90 Prozent der Einwohner dieses Viertels aus italienischen Familien. Auch mächtige Mafia-Clans operierten von hier aus; berühmteste Illustration der organisierten Kriminalität ist die Filmreihe „Der Pate“ mit Robert De Niro, der selbst in Little Italy geboren ist. Doch ebenso wie die Macht der Mafiosi schwand mit der Zeit auch der Anteil der hier lebenden Italiener.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten viele Bewohner Little Italys in wohlhabendere Stadtteile ab. Heute sind viele der pseudo-traditionellen italienischen Restaurants eher dazu geeignet, Touristen die erwartete Kulisse zu liefern. Der Anteil italienischstämmiger Einwohner entspricht dem des restlichen New York, und weite Teile von Little Italy werden von Chinesen bewohnt, welchen das benachbarte Chinatown nicht mehr ausreichend Platz bietet.
Tribeca & Soho
Die Namen dieser beiden Stadtviertel verdeutlichen die Liebe der New Yorker zu kreativen Abkürzungen: Tribeca bezeichnet das „TRIangle BElow CAnal Street“ (das streng genommen gar kein Dreieck, sondern eine Art Trapez darstellt). Der Name Soho steht für „SOuth of HOuston Street“. Beide Stadtviertel werden geprägt durch die charakteristischen Industriegebäude im „Cast Iron“-Stil, die ab den 1970er Jahren zu riesigen Lofts, Ateliers, Wohnräumen, Galerien und Geschäften umfunktioniert wurden. Heute ist vor allem das nördliche Soho ein beliebter Shopping-Hotspot für New-York-Besucher. Tribeca ist insbesondere für das Tribeca Film Festival bekannt; dort werden seit 2002 jedes Jahr unabhängige und qualitativ hochwertige Filme (u. a. Dokumentationen, Features und Kurzfilme) gekürt.
Greenwich Village
Weltoffenheit, Kunst und Toleranz wird in Greenwich Village – von den New Yorkern meist einfach als “Village” bezeichnet – gelebt. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts siedelten sich Schriftseller, Künstler und andere Intellektuelle an. In den 1960er Jahren wurde hier die Ostküsten-Fraktion der Hippie-Bewegung ins Leben gerufen, ebenso wie eine bis heute aktive Lesben- und Schwulenbewegung. Im Gegensatz zu den renovierten Industrie-Lofts von Soho und Tribeca wird das Stadtbild im Village durch niedrigere Häuser bestimmt; vielerorts sieht man sogar kleine Gärten. Nahe der grünen Oase des Greenwich Village – dem Washington Square Park – liegt der Campus der New York University.
Midtown
Midtown Manhattan bezeichnet den mittleren Teil der Halbinsel. Hier spielt sich das Leben ab, das viele als das klassische Bild von New York empfinden: Einige der berühmtesten Wolkenkratzer wie etwa das Empire State Building oder das Chrysler Building befinden sich hier, ebenso wie das Rockefeller Center, der Broadway und der Times Square. Midtown ist geprägt durch Medien und Entertainment, Theater und Shopping. Allein an der Sixth Avenue haben drei der vier größten US-Fernsehsender ihren Stammsitz. Die Fifth Avenue gehört auf der Höhe von Midtown Manhattan zu den teuersten Immobilienlagen der Welt. Die jährliche Einzelhandelsmiete lag hier umgerechnet bei bis zu 30.000 Euro pro Quadratmeter (Stand 2017) – das ist etwa sechs Mal soviel wie für Ladenlokale am Münchner Marienplatz.
Central Park
Kein Stadtteil im engeren Sinne, aber mindestens ebenso populär wie Midtown Manhattan ist der Central Park, die vielzitierte „grüne Lunge“ der Millionenstadt New York.Der Central Park liegt direkt im Zentru m Manhattans, eingebettet zwischen Upper East und Upper West Side, bietet der Central Park den Menschen in New York bereits seit über 150 Jahren Ruhe, Schatten und Erholung im Getümmel der niemals schlafenden Metropole. Der Central Park lädt zum Entspannen im Grünen, Sport, Spiel und Yoga ein. Doch bei aller Beschaulichkeit: Der Park hat jährlich etwa 40 Millionen Besucher und gehört zu den am häufigsten verwendeten Film-Locations der Welt. Zu den berühmtesten Orten im Central Park gehören der Bethesda-Brunnen, das Belvedere Castle und „Strawberry Fields“ mit dem Imagine-Mosaik, das an den vor dem gegenüberliegenden Dakota Building ermordeten Beatles-Gründer John Lennon erinnert.
Upper East Side
Östlich des Central Parks erstreckt sich die glamouröse Upper East Side. Was die Fifth Avenue für den Einzelhandel, ist die Upper East Side für Wohnimmobilien. Insbesondere im westlichen Teil des Stadtviertels finden sich herrschaftliche Stadthäuser und elegante Wohnkomplexe. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts leben hier berühmte New Yorker Familiendynastien wie etwa die Rockefellers, die Roosevelts oder die Kennedys. Der mittlere Upper-East-Side-Abschnitt der Fifth Avenue wird auch Museum Mile genannt: Hier befinden sich einige der berühmtesten Museen der Stadt wie etwa das Metropolitan Museum of Art, die Frick Collection oder das Solomon R. Guggenheim Museum.
Upper West Side
Auf der anderen Seite des Central Parks liegt die Upper West Side. Ähnlich wie die East Side handelt es sich primär um ein Wohngebiet, und auch die West Side ist immobilienmäßig ein „teures Pflaster“. Auf der Parkseite reihen sich majestätische Apartmenthäuser aneinander; darunter das legendäre Dakota Building, in dem Prominente wie Leonard Bernstein, Judy Garland oder Sting leben. Auch Yoko Ono, John Lennons Witwe, gehört bis heute zu den Bewohnern das „Dakota“. Die Upper West Side gilt auch als Hochburg der Intellektuellen – mit der Columbia University und dem Barnard College befinden sich hier zwei bedeutende Bildungseinrichtungen. Das Lincoln Center im Süden der Upper West Side beherbergt zentrale Kulturorganisationen wie die New Yorker Philharmoniker, die Metropolitan Opera oder das New York City Ballett.
Harlem
Seit einem Jahrhundert ist Harlem ein bedeutendes Wirtschafts- und Kulturzentrum der afroamerikanischen Bevölkerung von New York. Zu seiner Blüte kam der Stadtteil im Rahmen der sogenannten „Harlem Renaissance“: Zwischen 1920 und 1930 wurden hier musikalische und künstlerische Werke geschaffen, welche die afroamerikanische Kultur bis heute beeinflussen. Aus dieser Zeit stammt auch das Apollo Theater, ein gefragter Auftrittsort vor allem für afroamerikanische Bands und Musiker.
Von der „Great Depression“ der frühen 1930er Jahre hat sich das Stadtviertel lange nicht erholt. Bis in die 1970er Jahre hinein wanderten die, die es sich leisten konnten, ab; das Bildungsniveau sank immer weiter, während die Kriminalitätsrate anstieg. Erst nach 1990 kam es zu einer Revitalisierung und erstmals wieder zu einem Bevölkerungswachstum der Gegend. Innerhalb von 13 Jahren konnte die Mordrate in Harlem um 89 Prozent, die Einbruchsrate sogar um 93 Prozent gesenkt werden. Heute erlebt Harlem die typischen Anzeichen von neu erworbenem Wohlstand und eine Gentrifizierung der Wohngebiete.
Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Manhattan
Wolkenkratzer
- Das One World Trade Center in Lower Manhattan ist das höchste Gebäude der westlichen Welt. Es wurde 2014 auf dem Ground Zero fertiggestellt, dem Gelände der bei den Terroranschlägen 2001 zerstörten Zwillingstürme. Mit 541 Metern ist das One World Trade Center (auch Freedom Tower genannt) höher als der Kölner Dom und der Eiffelturm zusammen.
- Vom Einsturz der Zwillingstürme bis zur Fertigstellung des One World Trade Centers war das Empire State Building aus dem Jahr 1931 das höchstes Gebäude New Yorks (381 Meter). Dieses klassische Motiv vieler alter New-York-Aufnahmen und -Filme wird jährlich von etwa vier Millionen Besuchern erklommen.
- Noch ein Jahr älter ist das Chrysler Building (319 Meter). Seine charakteristische Fassade wird von stählernen Wasserspeiern und Ornamenten geschmückt, die einer Autokarosserie ähneln.